minischweine geeignet für jugendhilfe?? |
juliee unregistriert
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minischweine geeignet für jugendhilfe?? |
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Hallo ihr lieben,
konnte schon einige wichtige und interessante informationen hier lesen und hab eigentlich nur mal eine kurze einschätzungsfrage an euch...
ich arbeite in einer kinder und jugendhilfe einrichtung, wir haben ein riesen grundstück auf dem land und ich wünsche mir für unsere gruppe tierischen zuwachs
nur durch zufall bin ich dabei auf minipigs gestoßen und muss ja sagen das ich mich ein wenig verguckt habe...
da ich meinen chef noch überzeugen muss von den schweinen ist meine frage eigentlich nur ob jemand erfahrungen hat ( gerade in bezug auf minipigs in einrichtungen) mir davon abraten oder vielleicht auch viele zusagen geben kann, was spricht dafür und was dagegen??
Danke schon einmal im vorraus
LG
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21.07.2010 17:08 |
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Migi unregistriert
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Ich hatte daran auch mal gedacht, bin aber mittlerweile der Meinung dass Minischweine nicht unbedingt ideale Tiere für ne Jugendhilfeeinrichtung sind. Ich hab zwar keine Erfahrung mit Schweinen in Einrichtungen, aber ich hab Schwein zu Hause und Kinder. Im Prinzip können die Kinder mit Louis nicht viel anfangen, ausser Mais ins Gehege streuen und ihn mal unter Aufsicht streicheln. Aus der Hand würd ich sie nie füttern lassen und pflegerische Tätigkeiten würd ich sie auch nicht übernehmen lassen.
Dazu ist mir Schwein zu eigen, zu ängstlich, zu schreckhaft. Louis hört die Regenwürmer husten und reagiert darauf.
Bei Jugendlichen hätt ich Angst um die Schweine, wie schnell ist mal ne Zigarette heimlich ins Gehege geflogen, ein Kracher geknallt, oder irgendwer möcht mal gucken ob er das Schweinchen packt.
Ich denk nicht dass sie generell nicht geeignet sind für "soziale Arbeit", fänd es aber besser wenn sie auf einem benachbarten Hof in Ruhe leben und die Kinder mal hinkönnen, oder so. So mittendrin und dabei find ich zu viel für Schweine.
Aber das ist nur meine bescheidene Meinung, bin nur ein privater Minischweinbesitzer und arbeite in einer Jugendhilfeeinrichtung.
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21.07.2010 20:22 |
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Ramalam unregistriert
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Hallo Juliee,
da schließe ich mich Migis Aussagen zu 100 Prozent an. Ich finde Schweine auch zu eigen um mittendrin und andauernd dabei zu sein. Und das mit der Rangordnung ist bei denen auch nicht so einfach, die können aus dem Nichts (aus Jugendlichensicht) heraus schnell mal ruppig werden. Und ganz einfach zu halten sind die auch nicht, da braucht ihr einige behördliche Genehmigungen und müsst bestimmte Auflagen erfüllen. Und bei Hitze sind Suhlen lebenswichtig, da kann man die Schweine nicht einfach mal ein Wochenende unbeaufsichtigt lassen oder so.
Sehr stressresistent sind sie auch nicht.
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21.07.2010 21:05 |
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Tanja F.
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Wir haben einen Naturerlebnisverein für Kinder und Jugendliche.
Bei uns arbeiten Jugendliche auch ihre Sozialstunden ab.
Meine beiden Minis lebten bis zum Brand auch dort.
Alleine konnte ich keinen in das Gehege lassen da sie bestimmt auch geärgert worden sind wenn man nicht hingeguckt hat waren sie nicht sehr freundlich zu Kindern.
Seit sie bei uns Zuhause sind sind sie total ausgeglichen und lieb.
Also würde ich auch abraten nur welche für die Kinder und Jugendlichen anzuschaffen.Man muss ja auch bedenken das die Minis auch ziemlich heftig zubeissen können und was ist dann?
Den Schweinen tut man damit bestimmt keinen gefallen da sollte man lieber auf andere Tiere zurückgreifen.
LG Tanja
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21.07.2010 21:49 |
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Liese
von der kleinen Farm
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Hallo,
mit Schweinen, hat man eine große Verantwortung
Sie können nicht irgendwo "geparkt " werden!
Sie sind 365 Tage im Jahr da, und benötigen pflege.
Die Menschen sollten für die Schweine da sein und nicht umgekehrt.
__________________ Anneliese von der kleinen Farm
Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung.
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21.07.2010 22:36 |
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Amy
Mitglied
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es mag ja auch verantwortungsvolle jugendliche geben, aber leider ist die regel das interesse schnell verloren geht. so wäre meine antwort hier ein klares nein. es darf nicht immer alles zu lasten der tiere gehen, und eine ständige aufsicht gewährleisten wird niemand können.
__________________ "Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen."
Maxim Gorki
www.leonbergerundschweine.de
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22.07.2010 08:53 |
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Ramalam unregistriert
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Das gilt aber für alle Tiere. Ziegen, Ponys oder Meerschweine können genau so von Jugendlichen geärgert und gequält werden. Deshalb bin ich generell gegen Tiere in der Jugendhilfe. Es kann gar nicht immer jemand ein Auge drauf haben. Was anderes ist sowas in JVAs. (Wie z.B. in Neustrelitz mit den Fjordpferden oder die JA Schleswig mit den Hühnern). Da werden die Jugendlichen vorher auf Herz und Nieren geprüft, ob sie für die Betreuung der Tiere geeignet sind und der Umgang mit den Tieren ist eine Auszeichnung und willkommene Abwechslung. Außerdem sind immer Aufsichtspersonen dabei.
Da besteht von vorneherein ein ganz anderes Verhältnis zu den Tieren.
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22.07.2010 09:17 |
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Tanja F.
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Wenn bei uns Jugendliche oder Kinder sind sind wir immer anwesend damit kein Tier zu Schaden kommt.Ich finde es schon sehr wichtig Kinder frühzeitig an Tiere ranzuführen und den richtigen Umgang mit ihnen zu lernen .Denn wenn sie es wissen können sie auch richtig damit umgehen und kein Tier wird dabei gequält.
Nur mit Ponys,Pferden Schafen ,Meerschweinchen und Geflügel geht es besser die Kinder ranzuführen weil sie bei uns ruhiger sind als Z.b.mit den Minis.
Leider sind es solche Jugendliche die einen den Stall anzünden die nie gelernt haben das auch Tiere gefühle haben und schmerzen leiden,weil sie es nie gelernt haben.
Ich finde schon wichtig die Arbeit mit den Tieren und auch wir machen weiter trotzdem einiges passiert ist.
LG Tanja
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22.07.2010 11:09 |
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Ramalam unregistriert
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Das klingt ja eher so, als würden die Jugendlichen bei euch nur zeitweise die Tiere besuchen. Das im Anfangsthread klang so, als würden die Jugendlichen in so einer Art Heim leben und die Tiere sollten dann noch dazu. So, dass die Jugendlichen ständig Zugang zu den Tieren hätten.
Deine Version ist ok, da ist ja dann auch immer jemand dabei und passt auf und erklärt.
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22.07.2010 18:48 |
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Tanja F.
**
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Wie das oben in dem Artikel gemeint ist weiss ich allerdings auch nicht,vielleicht erfahren wir das ja noch.
LG Tanja
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22.07.2010 19:11 |
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juliee unregistriert
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hmm ich weiß garnicht so recht wo ich anfangen soll...
die meinungen hier tendieren ja sehr stark in eine richtung, was auch alles nachvollziehbar ist!
zur erklärung, wir sind zwei wohngruppen und 24 stunden besetzt, es gibt keine freien tage, also wäre immer jemand da, nicht das hier jemand denkt, das mit feierabend alles erledigt wäre...
mir ist bewusst das tiere, hab ja privat auch einige, viel pflege und aufmerksamkeit brauchen...
um euch evtl genauer ein bild vermitteln zu können, versuch ich mal unser grundstück und situation zu beschreiben... wir haben einen großen hof mit zwei alten fachwerkhäusern und anbei ein großes stück wiese...
das dorf ist sehr klein mit vielen bauern, jeder kennt jeden, viele tiere... unser nachbar hat jetzt sogar kleine strausse (kleines großes highlight im dorf
)
gedacht wäre ein platz hinter unserem gebäude, dort ist es ruhig ( ungenutzter platz) so das wir aus unserem büro und den grundaufenthaltsräumen guten blick auf die tiere hätten...
unsere kinder sind zwischen 7 und 15 jahren und ich kann eure einwände auch voll und ganz nachvollziehen, von daher hatte ich ja auch hier ins forum geschrieben und mehrere meinungen zu hören...
bin da auch ein wenig hin und her gerissen, ich bin schon der meinung das kinder den umgang mit tieren lernen sollten und nicht aufgrund von schlechten beispielen und vorerfahrungen grundsätzlich davon fern gehalten werden sollten... uns ist bewusst das es für uns mitarbeiter ein weitere große aufgabe ist da ein auge drauf zu haben und enge regeln aufstellen müssen, doch wir stellen immer wieder fest das kindern die verantwortung im umgang mit tieren viel bringen kann... naja vielleicht bin ich da auch etwas zu blauäugig... aber ich fände es einfach schön wenn unsere kinder solch erfahrungen machen könnten und nicht das es falsch verstanden wird, ich möchte nichts machen was die schweine belasten würde, aufgrundessen bin ich auch sehr dankbar für eure beiträge...
vielleicht müssen wir uns doch nach was anderem umschauen oder es sogar ganz lassen
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22.07.2010 20:10 |
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Liese
von der kleinen Farm
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Hallo Juliee,
Schweine leben sehr lange und werden so alt wie ein Hund, also 10-16 Jahre. Es solltesich schon gut überlegt sein, sich solche Tiere anzuschaffen!!
Personal wechselt, Kinder wechseln und, und, und.-----
Die Schweine und die Verantwortung bleiben aber!!!! Wer trägt dass auf dauer in einer Einrichtung?????
__________________ Anneliese von der kleinen Farm
Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung.
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22.07.2010 20:36 |
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Migi unregistriert
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Ich hab mir das so vorgestellt wie du es beschreibst, in dem Heim indem ich arbeite ist es eigentlich genauso. Kleiner Ort, Fachwerkhaus, gemischte Gruppen zwischen 4 und 15, auch immer jemand da.
Wir haben Pferde auf dem Gelände der Aussenwohngruppe. Dafür ist eine Therapeutin eingestellt und noch eine Pflegekraft und unsere Chefin guckt mit nach den Zweien. Es fubktioniert, aber in der AWG wohnen recht junge Kinder mit einem sehr hohen Stellenschlüssel, alle Kinder haben regelmässig Reittherapie und werden genau begleitet.
Ich stell mir das mit Schweinen ohne einen Menschen der sich permanent um sie kümmert einfach total schwer vor. Zumal du sie nicht so "nutzen" kannst wie Pferde.
Ich glaube ihr würdet euch damit einfach keinen Gefallen tun.
Wenn ich sehe welche "Kämpfe" ich hier schon mit Louis durchgestanden hab und ich bin seine feste Bezugsperson und immer da, ich kann mir das im Schichtdienst nicht gut vorstellen. Es sind auch keine Tiere für Kinder meiner Meinung nach. Ich kann Louis meinen mit Joghurt beschmierten Finger ins Maul stecken, er leckt ganz zart ab und hört auf sobald er Finger spürt, aber der Vater meines Freundes wurd schon gebissen weil Louis zu gierig nach der Karotte scnappte und das tut weh.
Stell dir das alles mal im Schichtdienst vor: Es kommt ein Unwetter, du hast Nachtdienst, nach den Kindern muß man gucken, nach den Schweinen auch, etc. Es gibt viele Situationen die ich mir echt schwer während des Alltags vorstellen kann.
Dass Kinder mit Tieren aufwachsen find ich gut, aber es dürfen die Tiere auf keinen Fall zum Leidtragenden werden.
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23.07.2010 21:20 |
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Migi unregistriert
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Habt ihr schon mal an Hühner gedacht? Da kannst du das Gehege rundum schliessen(muß man bei Seuche ja eh), sie brauchen weniger Platz und weniger Erziehung(quasi keine). Sie können die Kinder nicht verletzen und du kannst die Tiere besser vor den Kindern schützen. Die Hühner legen Eier, was mit sicherheit sehr schön für die Kinder ist diese holen zu gehn. Hühner können den Kindern aus der Hand fressen und können auch mit viel Mühe und Liebe zutraulich werden. Wir haben drei(nicht in der Einrichtung), sie haben Namen und kommen wenn man sie ruft, sie fressen aus der Hand und lassen sich streicheln. Sie wehren sie aber auch wenn es ihnen zu blöd wird.
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23.07.2010 21:27 |
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sheitan
Schweineliebhaberin
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Ich stimme Migi voll und ganz zu. Man darf auch nicht vergessen, dass Minischweine 5 Jahre lang wachsen und dass sie manchmal locker 120 kg schwer werden können. Schweine und Kinder, das passt einfach nicht. Ist meiner Meinung nach auch zu gefährlich. Man muss sich wirklich sehr gut auskennen, sonst tut man den Tieren keinen Gefallen.
Pferde sind da viel geeigneter. Ich spreche aus Erfahrung, da ich zwei Pferde habe und viel mit Kindern und den Pferden gearbeitet habe. Um die Schweinchen kümmere ich mich alleine, die Kinder verlieren schnell das Interesse, wenn sie merken, dass es nicht immer Schmusetiere sind. So war es nämlich auch bei uns am Stall. Die Kinder wollten die Tiere haben und wer kümmert sich, ich. Die Kinder füttern abends und das wars.
Traurig aber wahr.
LG Helga
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23.07.2010 21:28 |
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Migi unregistriert
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Ich hab ja auch drei Hunde, zwei davon waren mit mir mit den Kindern spaziern(im Heim), das war ok, aber es gibt einfach immer wieder Kinder da muß man echt ein Auge drauf haben, wenn der Hund nicht will wie sie werden sie ruppig.
Mit in den Dienst nehmen komplett konnte ich mir von daher nie vorstellen, da hätte ich nach nem Monat wahrscheinlich zwei gestörte Hunde und diverse verletzte Kinder gehabt.
Wohl dosiert oder gut geplant finde ich schon dass Kinder viel von Tieren lernen können, die Hunde waren auch immer gerne mit den kindern spazieren, aber danach waren die Hunde auch wieder froh ihre Ruhe zu haben.
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23.07.2010 21:35 |
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